Fotostory von Christian Wessel für die Klima-Initiative Schwielowsee
Jungfernfahrt von Berlin nach Schwielowsee
Am Samstag, dem 16. Januar war es soweit: Auf nach Berlin zur Abholung des ersten Leih-Lastenrades für Schwielowsee! Natürlich hin mit den Öffis und zurück auf dem Lastenrad – wie denn sonst 😉
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Die Vorfreude ist groß – grinst da jemand hinter der Maske?
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… bei Velogut in Kreuzberg, einem der Leihlastenrad-Experten in Berlin. Tatsächlich steht da zwischen einer Reihe verschiedener Lastenräder ein „Bullitt“ vom dänischen Hersteller „Larry vs Harry“ in schickem Blau (Farbton „Bluebird“) bereit! Mit unterstützendem Elektroantrieb und großer Ladekiste (180 Liter).
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Nach kurzer Einführung und ein paar Proberunden auf dem Hof übergibt Sven mir das Lastenrad. Der Akku ist voll, das sollte für die knapp 50km nach Schwielowsee reichen. Ich fahre aber erst mal ohne Akku-Unterstützung los, bis zur ersten Zwischenstation sind es ja nur ein paar Kilometer …
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Beim ADFC Berlin in der Möckernstraße bin ich mit Michael Hüllenkrämer verabredet. Er ist einer der ehrenamtlich engagierten Menschen der fLotte Berlin, die bereits 150 Leih-Lastenräder kostenlos zur Nutzung durch jedermann/-frau zur Verfügung stellt. https://flotte-berlin.de/. Er führt vor, dass man Lastenräder auch auf einem Anhänger transportieren kann!
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Wir radeln dann gemeinsam noch bis nach Friedenau. Unterwegs gibt Michael mir eine Reihe von Tipps für unser Leih-Lastenrad-Projekt in Schwielowsee. Es ist ja Teil unseres Projektes, sämtliche Aspekte des Verleihs in Schwielowsee zu entwickeln.
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Vom Verleihsystem über den Standort, die Herausgabe, die Versicherung, die Wartung etc.. Da ist es sehr hilfreich, die Erfahrungen der Macher der fLotte Berlin nutzen zu können! Michael weist mich auch darauf hin, dass wir eine „Einweihung“ mit Namensgebung zum offiziellen Start des Verleihs organisieren sollten.
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Im Gespräch entsteht eine erste Idee für den Namen unseres Lastenrades: Michael hat in die fLotte Berlin ein Lastenrad mit dem Namen „Mileva“ eingebracht – Mileva hieß die erste Ehefrau von Albert Einstein. … na, vermutet ihr, welcher Name sich für unser Lastenrad, dessen Standort Caputh sein wird, anbietet – ja förmlich aufzwängt?
Ja, Richtig. „Albert“. Und noch besser: Albert E. – wobei das „E“ für den Elektroantrieb steht 😊. Aber halt, das möchte ich nicht vorweg nehmen, das wird im Lastenrad-Team der Klima-Initiative Schwielowsee entscheiden 😉
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Von Friedenau geht es über den Südwestkorso nun gen Süd-Westen, bis Schwielowsee sind es ja noch ein paar Kilometer. Also schalte ich den Elektro-Antrieb zu. „Eco“, „Normal“ und „High“ stehen zur Verfügung.
Mit „high“ häng ich die anderen Radler beim Ampelstart klar ab! Bei allen drei Stufen endet die Unterstützung aber bei 25 km/h. Ich schalte auf „eco“ um – etwas „arbeiten“ sollen die Beine ja schon, denn die Außentemperatur liegt nur knapp über Null Grad.
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Mein nächster Zwischenhalt ist in Babelsberg bei der fLotte Potsdam, einem Ableger der fLotte Berlin. https://flotte-potsdam.de/. Dort zeigt mir Erich Benesch, was er und sein Team aufgebaut haben und berichtet von den Erfahrungen mit Leih-Lastenrädern.
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Auch das wird uns helfen, das Leih-Lastenrad in Schwielowsee zu einem Erfolg zu machen. Im Gegensatz zur fLotte Berlin verleiht die fLotte Potsdam vor allem Eigenbau-Lastenräder. Die sind deutlich preiswerter als ein Bullitt. Mit unserem e-bullitt haben wir gleich ein Lastenrad aus der Oberliga am Start.
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Was ja nur möglich ist, weil wir eine Förderung durch die „Aktion Nachhaltige Entwicklung – Lokale Agenda 21“ des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz erhalten haben, ergänzt um Spenden von Schwielowseer Firmen und Privatpersonen.
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Von Babelsberg geht es weiter nach Schwielowsee …
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… wo ich mit heißem Tee und Keksen (großer Dank dafür an Martina Kleinau!) empfangen werde 😊.
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Gerade so noch vor der völligen Dunkelheit geschafft – hier ist die gute LED-Lichtanlage des Lastenrads zu erkennen – die natürlich vom Akku mitgespeist wird.
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Zusammen mit Annedore Althausen, zwei Ihrer Kinder (die natürlich in der Kiste sitzen wollen!) und Karl Heuer geht es über die Fähre nach Caputh. Von dort aus fährt dann jeder wieder nach Hause.
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Auf das Lastenrad wartet damit noch der letzte Test der Jungfernfahrt: Es geht den Schmerberger Weg und zum Schluss bei mir vor der Haustür die 100m lange und durchschnittlich 15% steile Zufahrt hinauf. Der Akku hat noch 20% – ich schalte auf „high“ und schaffe es spielend! Was bedeutet, dass jede*r das Lastenrad durch unsere Gemeinde und die Umgebung fahren kann, auch die Hügel hinauf, die es hier bei uns gibt!
Damit endet nach knapp 50 Kilometern die Jungfernfahrt von Berlin nach Schwielowsee. Alles hat wie geplant funktioniert und es hat Spaß gemacht!
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Bis zum offiziellen Start des Verleihs im Frühling wird das Lastenrad-Team der Klima-Initiative Schwielowsee sich noch ein paarmal virtuell treffen, um die verbleibenden Fragen rund um den Verleih zu klären.
Aktuelle Infos gibt es auf der Website der Klima-Initiative Schwielowsee oder direkt bei Annedore Althausen unter a.althausen@klima-schwielowsee.de oder 01575 77 53535. Dort kann sich auch jede*r melden, die/der Lust bekommen hat, bei dem Projekt rund um das Lastenrad mitzumachen – oder sich für eine Probefahrt vormerken lassen möchte 😊.
2 Gedanken zu „Jungfernfahrt des ersten Leih-Lastenrades für Schwielowsee“
Danke für den lesenswerten Bericht. Bekomme Lust auf eine Probefahrt. Viel Erfolg mit dem Projekt und allzeit pannenfreie Fahrt.
Ich wünsche “Allzeit gute Fahrt!” und toll, dass Ihr das Projekt Lastenleihfahrrad erfolgreich umgesetzt habt – Hut ab!
Unsere Familie hat ja seit längerem selbst ein Lastfahrrad und möchte es wirklich nicht mehr missen. Wir sind immer wieder begeistert, was man damit alles transportieren kann.
Ich denke also, dass das Lastenleihrad immer gut ausgebucht sein wird … und vielleicht den einen oder die andere sogar davon überzeugt, selbst eins anzuschaffen ; )