Veranstaltung „Wie geht es dem Caputher See?“

Veranstaltung zum Caputher See, Präsentation und Vortrag im Gemeindehaus Caputh
Lesezeit etwa: 3 Minuten

Rückblick auf die Veranstaltung am 13. Oktober 2025 im Evangelischen Gemeindehaus in Caputh

Etwa 100 Teilnehmer aus Caputh und auch aus den Nachbargemeinden haben teilgenommen. 

Der Spannungsbogen war so gegeben, dass nahezu alle bis zum Schluss dabeigeblieben sind und durch viele Fragen und Diskussionsbeiträge das sehr große Interesse an dem Thema kundgetan haben. Unter der Leitung von Monique Raschemann haben die Vortragenden Wilhelm Neikes über die Geschichte, Roland Neuber über unser Beobachtungsnetz, Beate Gall mit Schwerpunkt auf das angrenzende Moor und Brunhild Glockemann über die Biosysteme des Caputher Sees das doch sehr komplexe Thema in kurzer Zeit auf den Punkt gebracht.

Die Präsentationen können hier angesehen oder heruntergeladen werden. 

In der Diskussion wurden mehrere Themen zusätzlich angerissen. Auf ein verstärktes Auftreten von abfaulenden Seerosen wurde hingewiesen, was als Anpassung an den Wasserstand gedeutet wird. So treten jetzt Seerosen im Uferbereich an neuen Standorten auf. Aus dem Publikum wurde auf die Veränderung der Zuflüsse hingewiesen, wo neben der Austrocknung auch andere Wasserpfade beobachtet wurden. Ein Thema war die Gesundheitsgefährdung, die auf Grund der Trübung durch Blaualgen im Prinzip gegeben, aber angesichts der geringen Konzentration im Caputher See nicht gefährlich ist. Es gab einen Hinweis auf Müll im ufernahen Bereich, der bei (früheren) Wassertiefstständen sichtbar wurde. Es wird angeregt, diesen Müll zu entfernen! Hierzu wird Hilfe und Spendenbereitschaft angedeutet. Ebenso wurde beklagt, dass Hundekot im Naturschutzgebiet entsorgt wird. Eine Reinigungsaktion – durchgeführt vom Verein Streuobstwiese Caputh e.V. – wird angeregt.

Frank Plücken wies darauf hin, dass die Marmorkarpfen wesentlich zur Eutrophierung durch Stoffumsetzung beitragen. Einhellig wurde die Unverzichtbarkeit des Abfischens der nicht in den See gehörenden Karpfen betont. Es kommt eine große Unterstützungsbereitschaft dafür zum Ausdruck, ein Spendenaufruf zur Finanzierung wird vorgeschlagen, ebenso ein Antrag bei Havelwind e.V.

Ein Anwohner fragt nach der Möglichkeit die Abwässer von der Spitzbubenweg-Sammelstelle in lokalen Klärgruben zu reinigen und dann in den See einzuleiten, statt sie teuer nach Potsdam ins Klärwerk zu pumpen. Diesem einleuchtenden Vorschlag muss entgegnet werden, dass der mit überschaubarem Aufwand erzielbare Reinigungsgrad für solch eine Wasserspende nicht ausreicht. Vielleicht muss man bei anhaltender Wasserknappheit das Thema neu gewichtet behandeln.
Der Vorsitzende der Kleingartenvereinigung Sonnenhang erläutert, dass sie begrenzt Wasser aus dem See für Bewässerung entnehmen dürfen. Die tatsächliche Entnahme beläuft sich auf maximal 8000 bis 9000 Kubikmeter pro Jahr und wird bei Unterschreitung eines Grenzpegels gestoppt. Er signalisiert Unterstützung und weitere Bereitschaft, die Messdaten der Vereinigung zur Verfügung zu stellen.

Viele Teilnehmenden begrüßten die Veranstaltung, die eingeleiteten Aktionen, z.B. die Beobachtungen, den Wasserpegel wieder auf den früheren Stand zu heben, und die Planungen für eine Seereinigung und natürlich für das Abfischen. Einige der Teilnehmenden deuten Hilfs- und Spendenbereitschaft für konkrete Maßnahmen an.

Ein Nichtteilnehmer ordnete die Veranstaltung als ein großes Beispiel für fachkompetentes Bürgerengagement ein.

Von den anwesenden Vertretungen des BUND wurde der Wunsch geäußert, eine Folgeveranstaltung zu einem ähnlichen Wasser-Thema zu organisieren. Wir werden darüber nachdenken.

Die Klimainitiative und andere engagierte Bürgerinnen beobachten zusammen mit der Uni Potsdam seit einigen Jahren den Caputher See. Bei der Veranstaltung berichteten wir über Ergebnisse der Messungen von Pegeldaten, der chemischen Zusammensetzung in See und unmittelbarer Umgebung sowie zu Bodenfeuchte und Wetterdaten.

Die Präsentationen können hier angesehen oder heruntergeladen werden.

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