See- und Grundwasserspiegeldynamik

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See- und Grundwasserspiegeldynamik in Schwielowsee und Umgebung

Der Termin ist abgelaufen. Hier sind die Vorträge und Präsentationen.

Die Klima-Initiative Schwielowsee lädt ein zur Online-Konferenz am Dienstag, 8. Juni 2021, 19:00 Uhr
sofern möglich auch in Präsenz mit beschränkter Teilnehmerzahl im Gemeindesaal der ev. Kirche Caputh.
Auch können Sie den Flyer zur Veranstaltung herunterladen.

Eröffnung:

Ernst Huenges (Klima-Initiative Schwielowsee): Zielsetzung der Veranstaltung
Die Veranstaltung soll zum Thema Entwicklung des Oberflächen- und Grundwasserhaushaltes in der unmittelbaren Umgebung Schwielowsees aufklären. Es soll versucht werden, Zusammenhänge mit dem Klimawandel und auch mit natürlichen und menschenbeeinflussten Entwicklungen im regionalem Kontext zu beleuchten. Es sollen auch Folgeveranstaltungen geplant werden, die mehr die Möglichkeiten erarbeiten sollen, mit denen wir zum Nutzen unserer Kinder eine bessere Entwicklung starten.

Grußwort:

Kerstin Hoppe (Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee): Schwielowsee und das Leitbild Energie und Klimaschutz

1. Sachvortrag:

Knut Kaiser GFZ Potsdam und Fred Hattermann PIK Potsdam: Auf dem Weg zur „Steppe“? Der Landschaftswasserhaushalt in Brandenburg im Wandel

„Brandenburg versteppt“. Diese Schlagzeile titelte eine Tageszeitung vor 15 Jahren. Anlass für den Artikel waren der „Welttag gegen die Wüstenbildung“ und neue Erkenntnisse zum weiteren Temperaturanstieg in Mitteleuropa bis 2050. Die Gefahr einer möglichen regionalen Versteppung tauchte in der wissenschaftlichen Literatur erstmals im Jahr 2003 auf und erlebte daraufhin sowohl eine steile mediale Karriere als auch Zu- und Widerspruch in der Wissenschaft selbst. Eine Steppe ist landschaftsökologisch definiert als eine semiaride bis semihumide, baumlose Gras- und Krautlandschaft der gemäßigten Breiten mit kontinentalem Klima inklusive sommerlicher Trockenheit und häufig feinkörnigen, z.B. sandigen Böden. Die Niederschläge liegen in der Regel unter 400-500 mm pro Jahr. Attribute, die in Teilen schon für Brandenburg zutreffen bzw. dann vollständig in der nahen Zukunft gelten könnten? Der Vortrag nimmt mit Blick auf den regionalen Landschaftswasserhaushalt die historische, aktuelle und zukünftige hydrologische Dynamik in den Blick. Ein Schwerpunkt der räumlichen Beispiele ist die Region um Potsdam.

2. Sachvortrag:

Karsten Zühlke EWP Potsdam: Trinkwassergewinnung im Raum Potsdam und Ferch durch die Energie und Wasser Potsdam

Der Dienstleister für unsere Wasserversorgung steht mitten im Spannungsfeld als Nutzer, damit wir versorgt werden, und als Betroffener, da die Entwicklung des Wasserhaushaltes immer wieder neue Herausforderungen für den Versorger hervorruft. Die Wasserwerksstandorte finden wir in Ferch und auch um Schwielowsee herum. Besonders interessant wird die Thematisierung der Maßnahmen der EWP im Zusammenhang mit den Nutzungsrechten (Waldumbau, Eingriffs- und Ausgleichsplan, Moormonitoring, Entwicklung Grundwasserstände in der Region).

Diskussion:

  1. Fragen und Antworten zu den Beobachtungen. Was wissen wir und gibt es von den Teilnehmern noch ergänzende Beobachtungen? Hier wäre es klasse, wenn ältere Mitbewohner kurz von früher berichten. Was haben sie beobachtet?
  2. Was wissen wir von den Treibern dieser Entwicklung? Klimawandel oder Menschengemacht? Wer sind die Hauptnutzer unseres Wassers?

Interessante Webseiten zu dem Thema finden sich hier:

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2 Gedanken zu „See- und Grundwasserspiegeldynamik

  1. Bei der Diskussion über mögliche Maßnahmen zu Stabilisierung des Grundwasserspiegels und damit der Trinkwasserversorgung vermisse ich die Betrachtung der Wasserkreisläufe. Jeder Einwohner in der Region verbraucht ca. 125 Liter Trinkwasser pro Tag. Diese Grundwasser gelangt über die Klärwerke zu 100% in die Flüsse und geht der Region verloren! Rieselfelder könnten da Abhilfe schaffen, sind aber aus verschiedenen Gründen nicht gewollt. Die Wasserentnahme aus den Flüssen zum Zwecke der Bewässerung hält einen Teil dieses Wassers über Versickern in der Region und sollte deshalb nicht eingeschränkt werden! Gleiches gilt für die Bewässerung von Plantagen und Gärten aus Brunnen, da dieses Wasser nur zum Teil verdunstet und eine sinnvolle Nutzung darstellt. Es sollte also über das Bevölkerungswachstum in der Region, insbesondere in Berlin und Potsdam nachgedacht werden und darüber welche Bevölkerungsdichte die Wasserreserven ermöglichen. Gleiches gilt auch für Industrieansiedlungen wie z.B. Tesla in Grünheide.

    1. Lieber Herr/Frau Prößdorf,
      Ihr wertvoller Beitrag ist ja mehr als ein Gedanke, sondern ein Einblick in die Vielschichtigkeit der Problematik. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir genauer hinschauen müssen, bevor wir konkretere Maßnahmen empfehlen. Wir müssen genauer wissen, welche Quellen und Senken des Wassers hier in der Region vorherrschen und wie ggfs. die Qualität der Wässer verändert wird. Klimawandel und auch kulturelle Veränderungen wie Industrieansiedlungen bringen dazu noch eine Dynamik herein, die es auch gilt zu verstehen. Auf dieser Wissensbasis sollten wir anfangen, in aller Vorsicht die Zukunft gestalten.

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