Ein Beitrag von Ernst Huenges, Bruni Glockemann, Wilhelm Neikes und Christian Wernecke
Das Moor wurde wieder vernässt
Der winterliche Regen hat dazu geführt, dass das Moor im Süden des Caputher Sees wieder bewässert wurde (siehe Foto).
Dieser CO2-Speicher ist gut für die Umweltbilanz unserer Gemeinde. Es trägt möglicherweise auch dazu bei, das Wasser im See klarer zu machen. Wir haben ja gelernt, dass die unsäglichen Silberkarpfen das Zooplankton reduzieren, wodurch deren Rolle als Algenvernichter deutlich leidet. Interessanterweise entwickelt eine ganze Reihe planktischer Krebsarten Dauerstadien, die z. T. jahrelange Trockenphasen überstehen können. Wenn also trockengefallene Moorbereiche später erneut überflutet werden, können von dort aus wieder Krebse in den See einwandern und wie gewünscht zur Reduktion der Algen beitragen.
Wasser im See zurückhalten
Mit dem Ziel, das Wasser im See zu halten, wurde die maximale Stauhöhe Anfang Februar von der Klimainitiative an der Sohlschwelle im ablaufenden Graben neu justiert. Die Einstellung auf eine geeignete Zielhöhe dient dabei dem Erhalt des Moorgebietes im südlichen Teil des Sees.
Nach Möglichkeit soll die Höhe aber auch den Interessen der Seeanwohner gerecht werden, insbesondere da einige sich auf eine dem niedrigen Wasserstand angepasste Gestaltung des Uferbereichs eingestellt haben. Es gibt Baumarten, wie z.B. Eschen, die keine längeren Überflutungen ertragen. Das ist natürlich ein Konfliktpotenzial, dem man durch Abwägungen und Aufklärungen gerecht werden muss.
Staustufe installiert
Die Initiativgruppe der Klimainitiative hat nun temporär eine Staustufe wie im Bild aufgebaut. Grabenaufwärts wurde ein Filter installiert, der alle schwimmenden Teile aufstauen und von der Schwelle fernhalten. Die Schwelle selbst besteht aus einem fest installierten Blech mit einem V-Ausschnitt in der Mitte, ein s.g. Thomson-Überfall, der erlaubt, durch Messung der Pegelhöhe den Volumenstrom zu ermitteln. Der horizontale Abschnitt ist auf die maximale Zielhöhe eingestellt. (Sollte ein stärkerer Regen auftreten, dann kann das Wasser widerstandsärmer über diese Schwelle abfließen). Des Weiteren ist ein Pegel montiert, der uns erlaubt, zusammen mit anderen Pegeldaten und dem Volumenstrom den Wasserhaushalt im See zu quantifizieren. Die Gemeinde hat zu den Maßnahmen einen Antrag auf wasserrechtliche Genehmigung bei der Unteren Wasserbehörde in der Kreisverwaltung gestellt.
Der Biber greift ein
Nachdem wir noch am Samstag den 14.4.24 freien Fluss durch den Thomson-Überfall wie auf dem oben zu sehenden Foto festgestellt haben, hatte sich zwei Tage später eine andere Situation ergeben. Wir haben eine perfekt neu angelegte Stauung angetroffen! Sowohl vor dem Blech als auch hinter dem Blech waren Blätter und kleine Äste und Zweige gesammelt und von beiden Seiten an das Blech verdichtet worden. Zur Stabilisierung lagen grabenabwärts kleine Äste, die gegen die Blätterverdichtungangelehnt waren.
Es war klar, dass die angetroffene Anordnung nicht durch Anströmung entstanden sein konnte. Dieses wahrscheinlich von einem Vierbeiner erstellte Bauwerk wurde wieder entfernt und mit Hundehaaren zur Vergrämung des Staubauers ausgestattet. Wir haben einerseits das gleiche Ziel wie der Biber, aber andererseits haben wir uns wegen angemeldeter Sorgen zum Erhalt des Sees nahen Baumbestandes für die Bewahrung der maximalen Pegelhöhe entschieden. Das kann gerne diskutiert werden.